Kolumne von Ploner
Foto: privat

Wir werden deutlicher als bisher Stellung beziehen und politisch aktiver werden

von Daniela Müller
Donnerstag, 09.05.2019
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Er engagiert sich zudem seit vielen Jahren im Leaders Club Deutschland. Im vergangenen Herbst wurde Ploner zudem zum Präsidenten des Leaders Club International ernannt. Mit HOGAPAGE sprach der Hospitality-Experte über Pläne und Ziele während seiner Präsidentschaft.

Wie sehen Ihre Aufgaben als Präsident aus?
Ich werde für ein Jahr die unten genannten Aktivitäten koordinieren und organisieren, eine internationale Trendtour durchführen und den nationalen Leaders Club Awards beiwohnen.Was sind Ihre persönlichen Ziele während der Präsidentschaft?
Die Internationalität weiter nach vorne zu bringen, die Struktur des internationalen Clubs zu optimieren und die finanzielle Situation des LCI langfristig tragfähiger zu machen.

Warum brauchen wir in Deutschland den Leaders Club?
Bei manchen Dingen ist es gut, sie zu haben, auch wenn man sie nicht braucht. So ist es auch mit dem Leaders Club. Wir als Mitglieder sind froh, dass es ihn gibt, und wir freuen uns immer auf unsere Aktivitäten, unsere Treffen und über die vielen gewachsenen Freundschaften.

Wie können junge Unternehmer von den Erfahrungen der »Leader« durch die Vereinigung konkret profitieren?
Alleine die Chance, mit Big Players und erfahrenen Kollegen auf Augenhöhe zu sprechen, ist schon großartig. Und zu merken, dass manche Fehler und Erfahrungen einfach gemacht werden müssen, um zu lernen – das ist für etliche sehr beruhigend. Es gibt viele Lernfelder: Wir organisieren mit der HMS Trainings und sogar Weincamps auf dem Leaders-Club-eigenen Weingut an der Mosel. Seit diesem Jahr bieten wir das Format 24-Stunden-Academy an: Eine kleine Gruppe von Unternehmern verbringt 24 Stunden mit einem erfahrenen Unternehmer aus dem Club, um sich zu einem Thema auszutauschen. Darüber hinaus organisieren wir Trendtouren, dieses Jahr nach Las Vegas und nach Kappadokien. Im Rahmen des internationalen Exchange besteht die Möglichkeit, mit Kollegen aus den anderen Leaders-Club-Ländern in Kontakt zu kommen und voneinander zu lernen.

Was sind die Ziele des Leaders Club für die kommenden fünf Jahre? Und vielleicht auch schon darüber hinaus?
Wir haben uns schon bei der Gründung vor fast 20 Jahren drei Schwerpunkte vorgenommen: die Förderung des Images der Branche in der Öffentlichkeit, die Nachwuchsförderung und den Austausch untereinander. Wo immer es sinnvoll ist, arbeiten wir mit anderen Verbänden und Organisationen zusammen und befinden uns im Dialog und in Abstimmung mit dem DEHOGA-Bundesverband. Beim ersten Punkt werden wir in den nächsten Jahren deutlicher als bisher Stellung beziehen und politisch aktiver werden.

Welche Themen werden dabei im Fokus stehen?
Ein Thema, dem wir uns beispielsweise konkret annehmen wollen, ist der hohe Bürokratieaufwand durch ein kaum noch zu bewältigendes Maß an Regeln, Kontrollen und Vorschriften. Unser Ziel ist, dass die Politik versteht, dass nicht nur die Industrie, sondern auch die Dienstleistung für unsere Wirtschaft wichtig ist. Allein unsere Branche beschäftigt über zwei Millionen Menschen, wohingegen es die deutsche Autoindustrie lediglich auf 800.000 Beschäftigte bringt. Diesen Punkt wollen wir mit unserem umfangreichen Nachwuchsförderungsprogramm – Start-up-Sessions, Deutscher Gastro-Gründerpreis und Leaders Club Award – weiter verknüpfen. Wir suchen immer wieder neue Ansätze und Wege, um den Austausch untereinander, aber auch nach außen kontinuierlich zu verbessern. Auch arbeiten wir stark an einer Verjüngung unserer Organisationsstruktur, um attraktiv für den Nachwuchs zu bleiben und kein Altherren-Club zu werden. Was unweigerlich dazu führen wird, dass auch ich meine Ämter im Rahmen der kommenden fünf Jahre übergeben werde. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge, weil ich sehr stolz bin auf das, was wir gemeinsam erreicht haben.

Hintergrund

Der Leaders Club ist ein Zusammenschluss von weltweit führenden Gastronomen und wichtigen Entscheidungsträgern der Industrie im Sinne einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zur Förderung von originellen gastronomischen Ideen. Der Leaders Club hat derzeit 157 Mitglieder, die gleichzeitig auch die Aktionäre des Clubs sind. Mehr Infos: www.leadersclub.de

Jean-Georges Ploner ist Gründer des »Global F&B Heroes«-Netzwerks. Die DNA der F&B Heroes ist die Entwicklung, Überarbeitung und Optimierung tragfähiger und nachhaltig erfolgreicher Gastronomie-Konzepte. Der gebürtige Straßburger hat fünf Branchenbestseller geschrieben. Er engagiert sich stark in der Start-up-Szene, ist Mentor im Metro Accelerator und unterstützt Gastronomen bei der Digitalisierung. Seit 2018 ist er darüber hinaus Präsident des Leaders Club International.
Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.

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